Daeva

Daeva (avestisch daēuua-, altpersisch daiva-), auch Daiva (daivā[1]) oder Daevas sind im Avesta und im Zoroastrismus alte göttliche Wesenheiten der polytheistischen Tradition, die den Devas des Rigveda entsprechen. Daevas waren nach der Auffassung Zarathustras noch nicht die unheilvollen Wesen, die sie im jüngeren Avesta verkörpern; für den Religionsgründer sind die Daevas noch Götter, die abzulehnen sind, weil diese zwischen Wahrheit (avestisch asha oder ascha) und Lüge (avestisch druj oder drudsch)[2] nicht unterscheiden können. Im jüngeren Avesta sowie in der zoroastrischen Tradition sind die Daevas unheilvolle – zum größeren Teil dämonische – Wesen. In den Texten der zoroastrischen Tradition, insbesondere im Bundahischn, wird die Horde der Daevas – mittelpersisch dews – als böse gesinnte Diener Ahrimans (avestisch: Angra Mainyu) aufgestellt.

  1. Vgl. Erika Bleibtreu: Achaimenidische Kunst. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 186–219, hier: S. 196–200 (Katalognummer 112: Daiva-Inschrift des Xerxes).
  2. Vgl. Antonio Panaino: Religionen im antiken Iran. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 22–29, hier: S. 25 f.

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